Patterson, James - Alex Cross 15 by Heat

Autor:Heat
Die sprache: deu
Format: azw3, mobi
veröffentlicht: 0101-01-01T00:00:00+00:00

30

»Wen hast du im Visier?«

»Einen dunkelblauen Mercedes McLaren, Kennzeichen DLY 224. Geleast von einem gewissen Temple Suiter.«

»Der Rechtsanwalt?«

»Vermutlich. Wer sonst? Der Typ hat mehr Geld als Gott.«

Carl Villanovich legte die Kamera beiseite und rieb sich die Augen. Das war die dritte Nacht hintereinander, die er damit zubrachte, Blacksmith Farms hier im Wald zu beobachten, und er hatte die Schnauze gestrichen voll.

Er holte ein Stativ aus seinem Rucksack und schraubte die Kamera darauf fest, um sich eine kleine Pause zu gönnen. Das Bild wurde auf einen neben ihm stehenden Laptop übertragen, und er zoomte heraus, um den Außenbereich des Hauses aufzunehmen.

Es war ein gewaltiges Anwesen, Sandstein, so sah es zumindest aus. Die Säulen am Eingang waren drei Stockwerke hoch. Irgendwann war es vermutlich mal das Haupthaus einer Plantage gewesen. Dahinter befanden sich noch eine umgebaute Scheune und ein paar andere Nebengebäude, die aber heute Abend allesamt unbeleuchtet waren.

»Da kommt schon der Nächste.«

Sein Partner, Tommy Skuba, machte mehrere Aufnahmen mit seiner digitalen Hochgeschwindigkeits-Spiegelreflexkamera, als ein weinroter Jaguar zwischen den Bäumen sichtbar wurde. Villanovich visierte das Kennzeichen an, als der Jaguar die Zufahrt vor dem Haus erreicht hatte.

»Habt ihr das?«, wollte er wissen.

»Haben wir«, bestätigte die Stimme in seinem Headset. Die Einsatzzentrale befand sich hundertzwanzig Kilometer entfernt in Washington und konnte alles in Echtzeit mitverfolgen.

Parkwächter gab es hier keine. Der Neuankömmling stellte den Wagen ab und klingelte an der Tür. Es dauerte nur einen kurzen Augenblick, bis eine groß gewachsene, wunderschöne Schwarze in einem glänzenden Kleid öffnete und ihn lächelnd hereinbat.

»Skuba, behalt die Fenster im Blick.«

»Ich weiß, ich weiß. Ich tu wirklich alles dafür, dass Steven Spielberg stolz auf mich wäre. Der Jaguarfahrer muss ein Stammgast sein.«

Villanovich rieb sich mit den Händen das Gesicht, versuchte, weiterhin konzentriert zu bleiben. »Können wir heute Abend vielleicht früher Schluss machen? Wir haben doch schon mehr Material, als wir eigentlich brauchen, oder?«

»Negativ«, erwiderte die Einsatzzentrale postwendend. »Wir wollen, dass ihr auch die Abfahrt mitkriegt.«

Die nächste Serie von Skubas Kamera sorgte dafür, dass Villanovich seine Aufmerksamkeit wieder auf das Haus richtete. Der Jaguarfahrer war gerade mit einem Mädchen am Arm an einem Fenster vorbeigekommen. Sie gingen die Treppe hinauf. Das Mädchen war groß und schwarz, aber es war nicht die Frau vom Eingang.

»Alter Falter.« Skuba ließ die Kamera sinken und schaltete sein Headset stumm. »Hast du die Möpse gesehen? Also, ganz ehrlich, so langsam werde ich ein bisschen neidisch. Und außerdem, ähm, geil.«

»Lieber nicht. Quantico hat sich mittlerweile auch eingeschaltet«, erwiderte Villanovich, ohne das leere Fenster aus den Augen zu lassen. »Wenn der Laden hier auffliegt, dann kommt keiner von denen ungeschoren davon.«

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